Empfehlenswertes Computerspiel: Townscaper

Ein Screenshot aus dem Spiel Townscaper
Ein Screenshot aus dem Spiel Townscaper

Spielen ohne Ziel: Ist das dann noch ein Spiel, oder nur eine Aktivität? Ich finde die Debatte müßig, genauso wie die Frage, welche Elemente ein Roguelike von einem Roguelite unterscheiden. Es sind doch letzten Endes nur Label, die wir drankleben. Der Inhalt eines Spiels ändert sich durch sein Label nicht.

Bei Townscaper muss ich mir die Ziele selber setzen. Sie sind unterschiedlich, je nach Stimmung und Gelegenheit. Mal möchte ich einfach hübsche, bunte Häuschen errichten, anstatt im Zoom-Meeting auf zig schwarze Kacheln zu starren. Dafür ist Townscaper ideal. Weil ich keine Ziele zu erfüllen habe, kann ich aufbauen und abreißen, wie ich will. Besonders das Abreißen macht Spaß, weil es mit einem befriedigenden Steineregen ins umliegende Wasser einhergeht. Klick: Plitsch! Haus weg! Je mehr dumme Dinge im Zoom-Meeting von sich gegeben werden, desto mehr reiße ich ab. Klick: Plitsch! Klick: Platsch!

Manchmal möchte mein kleines Dorf besonders verschachtelt bauen und suche mir gezielt die Stellen im Wasser, auf denen die Häuser merkwürdig geformt erscheinen (statt viereckig). Manchmal möchte ich eine „vernünftige“ Infrastruktur und schreibe den verschiedenen Hausfarben verschiedene Funktionen zu. Dabei achte ich dann auch darauf, dass es genug Anlegestellen gibt, und dass die Briefkästen in die richtige Richtung zeigen.

Egal, wie ich es spiele, das Ergebnis ist immer ein farbenfrohes Städtchen, eine Art Mischung aus ➜ Positano und Venedig, das ich von schräg oben drehe und wende. Ich kann den Wellengang beobachten oder die Möwen, die ab und zu von einem Dach zum anderen fliegen. Ich spiele mit der Sonnenstrahlung herum, um mein Städtchen unterschiedlich auszuleuchten.

Damit verkörpert Townscaper die Quintessenz des Spielerischen. Man könnte die Eingangsfrage auch genau andersrum stellen. Spielen mit Ziel: Ist das dann noch ein Spiel, oder nur ein Wettbewerb?

Townscaper
Empfohlen für Farbenfreunde, Bötchenfahrer, Häuslebauer, Venedig-Fans
Nicht empfohlen für Punktezähler, Ehrgeizlinge, Wasserscheue, Großstadtneurotiker
Läuft auf Windows, OS X, Switch, XBox, iOS, Android
Mehr Infos Website des Herstellers

In der Rubrik „Empfehlenswerte Spiele“ stelle ich ein Computerspiel vor, das mir Spaß gemacht hat. Wie bei allen meinen Empfehlungen gilt: Ich habe das Spiel selbst und auf meinen eigenen Antrieb hin gekauft und gespielt und erhalte für die Empfehlung keinerlei Geld, Gutscheine oder Waren. Ich schreibe auch keine Empfehlungen im Auftrag oder im Austausch gegen irgendwelche Vorteile. Wenn ich Bildmaterial vom Hersteller verwende, dann aus dem offiziellen Pressekit, ansonsten sind die Bilder Screenshots aus meinen Spielen.

Maike
Über Maike 31 Artikel
Schreibt, zeichnet, fotografiert und programmiert alles hier auf www.lanoki.de. Viele der Brett- und Computerspiele, die sie gerne spielen würde, gibt es noch nicht, deswegen designt sie sie selbst. Hat zwei tolle Ponys, die mit ihr durchs Feuer gehen (aber nicht über blaue Plastikplanen.)

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