
Der Begriff Wikinger ist irreführend, denn er bezeichnet nur einen kleinen Teil der Bevölkerungsgruppe, die wir heute so nennen. Wikinger im engeren Sinne waren Seefahrer, die im Zeitraum vom 8. bis ins 11. Jahrhundert unserer Zeitrechnung mit der Absicht zu handeln und zu rauben von Skandinavien, den Britischen Inseln und der Normandie aus aufbrachen. Diese Tätigkeit wurde als „at leggjazk í víking“ bezeichnet, „auf Wikingerfahrt gehen“.
Einfach alle Menschen dieser Zeit und dieses Kulturraumes als Wikinger zu bezeichnen, ist ein bisschen so wie alle Menschen in der nördlichen Hemisphäre im 20. Jahrhundert als Astronauten zu bezeichnen.
Aber wir haben uns an den Begriff Wikinger gewöhnt, und „vorchristliche germanische polytheistische Kultur im skandinavischen Raum“ ist nicht nur sperrig, sondern auch unpräzise. Also Wikinger.
Um meinen Fantasy-Wikingern möglichst authentische Namen geben zu können, werte ich zur Zeit das Landnahmebuch (konkret: Sturlubók) aus. Ich bin bei weitem nicht die erste, die das macht, und Finnur Jónssons Liste der Beinamen hält immer was zum Schmunzeln bereit, aber diesmal geht es mir um etwas anderes, nämlich die Häufigkeit der Namen.
Aber wo wir gerade bei Beinamen sind, sind die nicht schön?
- Hallgerðr snúinbrók (Hallgerd verdrehte Hose)
- Hildr stjarna (Hild Stern)
- Þórir haustmyrkr (Thorir Herbstdunkelheit)
- Þorsteinn þorskabítr (Thorstein Kabeljaubeißer)
Antworten