Was ist Gamification?

Screenshot von der Sprachlernwebsite Duolingo
Screenshot von der Sprachlernwebsite Duolingo: Sieht aus wie ein Spiel, ist aber Lernsoftware

Gamification könnte man umschreiben als „etwas zum Spiel machen“.

Wenn Dinge, die an sich kein Spiel sind, Elemente aus Spielen enthalten, sind sie „gamifiziert“. Ein Beispiel ist der Sprachlern-Service Duolingo. Duolingo unterscheidet sich sehr stark von einem herkömmlichen Sprachlehrbuch. Zwar enthält Duolingo auch Lerneinheiten, innerhalb derer die Übungen nach Schwierigkeitsgrad aufeinander aufbauen. Aber da hört die Ähnlichkeit auch schon bald auf.

Level, XP (Erfahrungspunkte), eine Rangliste, Achievements, Belohnungen, Challenges – das sind einige der Elemente, die aus Computerspielen stammen, die von Duolingo einsetzt werden, um Sprachschüler und -schülerinnen zu motivieren und ihren Lernerfolg zu steigern. (Wer sich dafür interessiert, ob Gamification beim Lernen hilft, kann hier eine Studie von Michael Sailer und Lisa Homner von der LMU München lesen.)

Die unterschiedlichsten Vorgänge werden heute gamifiziert, teils offensichtlich, teils recht versteckt. Das Ziel scheint zunächst klar zu sein: dass die Benutzer mehr Spaß mit dem Produkt haben und das Produkt deshalb lieber oder öfter nutzen. Es gibt aber neben diesen durchaus möglicherweise freundlichen Absichten auch weniger freundliche, bei denen sich ein genaues Hinschauen lohnt. So werden Mechanismen, die in Spielen dafür sorgen, dass die Spielenden über das gesunde Maß hinaus spielen oder für Gegenstände im Spiel echtes Geld ausgeben, auch außerhalb von Spielen für genau denselben Zweck eingesetzt, und das äußerst wirksam.

Auch ich gamifiziere Aktivitäten, zum Beispiel, um mich zu motivieren. Wenn ich eine bestimmte Aufgabe erledigt habe, darf ich mir den dazugehörigen Stempel in meinen Terminkalender stempeln. Gamification hilft mir auch, wenn ich eine Tätigkeit, die mir Stress bereitet, zu einem entspannten Frage-und-Antwort-Spiel mit einem freundlichen Avatar machen kann. (Es geht um das Erstellen einer Packliste für eine bevorstehende Reise. Seitdem ich einmal kurz vor einem Flug um die halbe Welt ohne Pass am Flughafen stand, bin ich, was das Packen betrifft, nicht unbedingt entspannt.) Mehr dazu in einem späteren Beitrag.

Maike
Über Maike 31 Artikel
Schreibt, zeichnet, fotografiert und programmiert alles hier auf www.lanoki.de. Viele der Brett- und Computerspiele, die sie gerne spielen würde, gibt es noch nicht, deswegen designt sie sie selbst. Hat zwei tolle Ponys, die mit ihr durchs Feuer gehen (aber nicht über blaue Plastikplanen.)

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